Projekttitel: Hands-On Quantenoptik
Promotionsprojekt von: Benedikt Weiss
Worum geht’s?
Die Quantenphysik ist seit einigen Jahren fester Bestandteil der Oberstufenphysik. Viele Curricula und Lehrpläne folgen dabei grob der historischen Entwicklung der Quantenphysik. Die dabei eingesetzten Standardexperimente zur Quantenphysik (Photoeffekt, Compton-Effekt, Doppelspaltversuch, Interferometer) lassen sich jedoch klassisch oder semiklassisch mit einer elektromagnetischen Welle und quantisierter Materie im Detektor erklären und sind somit kein Nachweis für die Quantennatur des Lichts. Darüber hinaus gehen einige dieser Experimente mit konzeptionellen Fallstricken einher.
Auch erregen Quantentechnologien in den letzten Jahren nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Öffentlichkeit verstärkt Aufmerksamkeit, weshalb intensiv über neue Zugänge zur Quantenphysik diskutiert wird, die näher an aktuellen technischen Anwendungen orientiert sind.
In diesem Promotionsprojekt wird angestrebt, Schülerinnen und Schülern einen neuen, experimentellen Zugang zur Quantenphysik zu ermöglichen, basierend auf Anton Zeilingers Experiment zur Quantenbildgebung mit nicht-detektiertem Licht (Nobelpreis für Physik 2022). In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Markus Gräfe (Experimentelle Festkörper-Quantenoptik, Institut für angewandte Physik, TU Darmstadt) und Dr. Jens Küchenmeister (Educational Products Business Leader, Thorlabs GmbH) soll ein vereinfachter Aufbau dieses Experiments zur Quantenbildgebung entwickelt und ein außerschulisches Lernangebot rund um dieses Experiment konzipiert, erprobt und wissenschaftlich begleitet werden.
Ein entscheidender Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass es sich um ein Realexperiment zur Quantenverschränkung handelt, das eine medizinische Anwendung der Quantenbildgebung (als Kontext für die Lerneinheit) bietet. So können neben den grundlegenden Prinzipien der Quantenphysik auch Konzepte wie Superposition und Verschränkung sowie ein modernes Verständnis der Physik vermittelt werden.
Kooperationen:
AG Gräfe, Thorlabs GmbH
Förderung:
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Links: