Yoan Spahn | M.Sc.

Neu bei uns am Fachbereich im IAP | AG Halfmann

20.08.2025

Wir haben Yoan Spahn zum Start ein paar Fragen zu seinem Forschungsgebiet und seiner neuen Position als Doktorand gestellt.

Yoan Spahn | M.Sc. | IAP | AG Halfmann

Woran arbeitest du gerade am Anfang deiner Promotion – und wie würdest du dein Thema jemandem ohne Physikhintergrund erklären?

Diese Frage beantworte ich am besten von hinten: Das Experiment, an dem ich arbeite, kühlt und fängt Rubidium-87-Atome, um diese anschließend in eine Hohlfaser zu führen. In dieser herrschen dann Messbedingungen, die es ermöglichen, sehr interessante Wechselwirkungen zwischen Lichtfeldern und den Atomen zu beobachten. Eines dieser Phänomene – die Superfluoreszenz – führt zu kollektiv verstärkter Lichtemission und wurde während meiner Masterarbeit genauer untersucht. Eine andere Wechselwirkung ermöglicht die Erzeugung von Photonenpaaren. Beide Phänomene sind für sich genommen schon sehr interessant. Nun möchte ich mir verschiedene Regime des letzteren anschauen und vor allem das Zusammenspiel beider Phänomene erforschen.

Aktuell arbeite ich noch an einigen offenen Fragen aus meiner Masterarbeit. Gleichzeitig bereite ich mich bereits auf das nächste Thema vor, indem ich mich dazu einlese und mir erneut Daten aus früheren Messungen anschaue. Das mag nicht sehr spannend klingen, aber da diese Daten noch nicht mit den in meiner Masterarbeit entwickelten Methoden untersucht wurden, liefern sie tatsächlich ohne viel Aufwand sehr interessante Ergebnisse.

Was reizt dich besonders an der Forschung, die jetzt vor dir liegt?

Das wird jetzt etwas kitschig klingen, aber es sind – neben den Herausforderungen, die ich mir im Rahmen des Projekts gestellt habe – vor allem die Dinge, von denen man gar nicht weiß, dass sie auf einen zukommen. Die ganzen unerwarteten Probleme (nennen wir sie lieber Herausforderungen) – aber auch die noch nicht absehbaren Erkenntnisse und (hoffentlich) Erfolge. Ich persönlich lerne an solchen Dingen immer am meisten und habe viel Spaß daran, solche Herausforderungen anzugehen – auch wenn es zugegebenermaßen natürlich phasenweise sehr frustrierend sein kann, wenn ständig neue „Herausforderungen“ auftauchen…

Wie wichtig ist für dich der Austausch mit anderen Fachrichtungen oder im Team?

Sehr wichtig! Gespräche mit Menschen, die sich nicht mit den eigenen Problemen und Aufgaben befassen, liefern oft neue Perspektiven und frische Ansätze, die einem selbst helfen. Genauso hat man vielleicht mal einen interessanten Gedanken, der dem Gegenüber weiterhilft. Zusätzlich lernt man auch inhaltlich von der Expertise anderer, sodass im Idealfall alle von solchen Austauschen profitieren. Langfristig lernt man so auch interessante neue Menschen kennen, an die man sich bei spezifischen Fragen wenden kann.

Und wie schaltest du nach einem langen Tag an der Uni am besten ab?

Eindeutig mit Sport – entweder im Fitnessstudio oder beim Handball. Die Arbeit an der Uni ist vor allem geistig anstrengend, daher brauche ich einfach eine Möglichkeit, mich auch körperlich auszulasten. Der Kopf schaltet da irgendwann von alleine ab, wenn es anstrengend genug wird – ein sehr praktischer Nebeneffekt.

Wie unterscheidet sich der Alltag als Doktorand im Vergleich zum Studium?

Zum einen in allem und zum anderen in recht wenig. Ich besuche jetzt keine Vorlesungen oder Übungen mehr – in dieser Hinsicht sieht mein Alltag natürlich ganz anders aus. Im Vergleich zum letzten Jahr meines Studiums, in dem ich an meiner Masterarbeit gearbeitet habe, jedoch deutlich weniger. Ich forsche nach wie vor an ähnlichen Themen, nun mit etwas komplexeren Fragestellungen im Hinterkopf. Dafür komme ich jeden Tag an die Uni – da hat sich also nichts geändert. Neu sind jetzt natürlich Aufgaben, Verantwortungen und Herausforderungen, z. B. betreue ich gerade zum ersten Mal eine Abschlussarbeit.

Welchen Rat würdest du dir selbst geben, bevor du mit der Promotion angefangen hast?

Nun, da ich erst vor einigen Monaten angefangen habe, ist es, glaube ich, für diese Frage noch etwas früh. Wenn ich mir einen Rat geben würde, dann eher einen für die Zeit vor dem Studium. Zu Beginn meines Studiums und während der Pandemie habe ich mir angewöhnt, viel alleine zu machen (Vorlesungsstoff wiederholen, lernen, Übungen rechnen etc.). Zum Ende meines Masters habe ich festgestellt, dass man mehr lernt, wenn man sich mit Kommilitonen austauscht – und es macht auch mehr Spaß als alleine zu lernen. Daher wäre mein Rat, mehr Möglichkeiten zu nutzen, um sich mit anderen Studierenden auszutauschen. In der Gruppe lernt man einfach mehr, selbst wenn man sich die gleichen Inhalte anschaut wie alleine.

Vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute für Deine Zukunft!