Carina Schneider | M.Sc. – Neu bei uns am Fachbereich im IPKM | AG v. Klitzing

Wir haben ihr zum Start ein paar Fragen zu ihrem Forschungsgebiet und ihrer neuen Position als Doktorandin gestellt.

28.10.2025

Carina Schneider | M.Sc. | AG v. Klitzing

Woran arbeitest du gerade am Anfang deiner Promotion – und wie würdest du dein Thema jemandem ohne Physikhintergrund kurz erklären?

Ich arbeite tatsächlich in einem “Productive Biofilms”-Projekt. Dabei versuchen wir, kontrolliert Milchsäure (lactic acid) über zwei Biofilme zu produzieren. Ein Biofilm besteht hierbei aus Bakterien, der andere aus Phytoplankton, beide in einer Mikrogel-/Hydrogelmatrix eingebunden. Das Ziel ist hierbei, nur mit Hilfe von Licht, CO2 und Temperatur eine industrielle Verbindung nachhaltig zu produzieren. Falls sich jemand fragt, wieso Milchsäure: Milchsäure ist unter anderem in vielen Kosmetik- und Lebensmittelprodukten enthalten und gilt als potentielle Alternative für bioabbaubaren Plastik (hier dann: poly lactic acid). Allein für 2025 wurde geschätzt, dass 19 Millionen Tonnen Milchsäure benötigt werden. Meine Aufgabe in dem Projekt besteht darin, die Mikrogel-/Hydrogelmatrix zu synthetisieren bzw. den Einfluss physikalischer Eigenschaften dieser Matrix auf die Produktion zu untersuchen.

Was begeistert dich besonders an der Forschung, die jetzt vor dir liegt?

Dass sie anwendungsbezogen und zukunftsorientiert ist. Jeder spürt die Ausmaße von Plastik und die Verschmutzung der Natur, die es hervorruft. Es wäre schon schön, auch nur minimal zu einer Alternative beizutragen.

Welche Veränderungen hast du bisher im Vergleich zum Studium bemerkt – z. B. in deinem Tagesablauf oder in der Art zu arbeiten?

Ich muss viel strukturierter arbeiten als zuvor im Studium, z. B. Experimente lange im Voraus planen. Ich bekomme die Möglichkeit, eigenständig zu arbeiten und zu entscheiden, wie und woran ich gerade arbeite. Im Studium dagegen war vorgegeben, was man gerade lernen muss. Natürlich hat man dadurch jetzt auch mehr Verantwortung, aber es ist definitiv aufregender.

Wie wichtig ist dir der Austausch mit anderen Fachrichtungen oder im Team?

Der Austausch ist mir sehr wichtig. Ich habe Physik studiert, muss in meinem Projekt aber Synthesen durchführen. Dabei hilft mir der Austausch mit Chemiker:innen in unserer Gruppe sehr. Die anderen PhD-Studierenden in meinem Projekt kommen dagegen aus der Biofachrichtung. Hier profitieren beide Seiten von einem Austausch.

Wenn du dir selbst einen Tipp geben könntest, bevor du mit der Promotion begonnen hast – welcher wäre das?

Ich glaube, der einzige Tipp, den ich mir selbst geben würde, wäre, mehr Pause zwischen Masterabschluss und Promotionsbeginn zu machen. Ich hatte einen Monat Pause. Ich denke, ein Monat mehr hätte nicht geschadet.

Und wie schaltest du nach einem langen Tag an der Uni am besten ab?

Ich pendle täglich mit einer einfachen Fahrtzeit von 1 Std. Auf der Rückfahrt höre ich gerne Musik zum Abschalten. Wenn ich zu Hause ankomme, hat Essen die erste Priorität. Danach liege ich entweder auf der Couch und schaue eine Serie, treffe mich mit Freunden zum Spazierengehen an der frischen Luft oder habe einen Spieleabend.

Liebe Carina, vielen Dank für Deine Zeit und alles Gute für Deine Zukunft!